[28101] Die Sprache der Macht und die Macht der Sprache [I]: totalitäre Ausdrucksmittel in Politik und Medien aus der Sicht der Kritischen Diskursanalyse
[28101] Die Sprache der Macht und die Macht der Sprache [I]: totalitäre Ausdrucksmittel in Politik und Medien aus der Sicht der Kritischen Diskursanalyse
Vorlesung, 2 SWS
Modul: MSW_2/1 Kommunikationslinguistik der russischen/polnischen Sprache [Kommunikationslinguistik I]
Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem Verhältnis von institutioneller Macht und den sprachlichen Mitteln, durch welche Macht in der Kommunikation ausgeübt werden kann.
Korpora des totalitären Diskurses (etwa Slánský-Prozesse in den 50er Jahren in der Tschechoslowakei), werden wir uns mit Fragen der forensischen Linguistik auseinandersetzen.
[28101] Die Sprache der Macht und die Macht der Sprache
Neben der direkten Machtausübung durch Sprache (in der Sprache der Politik, der Medien, der Werbung) werden wir uns mit einschlägigen Bereichen der alltäglichen (Alltagsdiskurs, Partygespräche) und institutionellen Kommunikation (Arzt-Patient-Gespräche, Behörden- und Amtssprache, Polizeiver-höre, Auskunftsgespräche) beschäftigen, in der Be-einflussung durch Sprache auf äußerst subtile und in-direkte Weise, quasi unbemerkt von den Kommuni-kationsteilnehmern, vor sich geht.
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Wir stützen uns u. a. auf Theorien und Methoden, die in der Frankfurter und Potsdamer Schule der Diskursanalyse und Sprechhandlungsmusteranalyse entwickelt worden sind (vgl. Freidhof 1995, 1996; Kosta 1995, 1996, 1998; Kuße 1998, 2004; Mann 2000), beziehen dabei aber vor allem auch die Arbeiten der sog. Kritischen Diskursanalyse ein (Wodak ed. 1989, Wodak/Meyer eds. 2003, Wodak/Chilton eds. 2005).
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Die Lehrveranstaltung richtet sich an alle Studiengänge. Gäste aus den Nachbardisziplinen, die die geplanten Masterstudiengänge Fremdsprachen- und Kommunikationslinguistik besuchen, sind
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Womit beschäftigt sich die forensische Linguistik? Theoretische Grundlagen
Definitionen:
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Forensik
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff der Forensik stammt vom lat. forum = der Marktplatz, das Forum, da vormals Gerichtsverfahren, Untersuchungen, Urteilsverkündungen sowie der Strafvollzug öffentlich und meist auf dem Marktplatz durchgeführt wurden. Daher bezeichnet das Attribut forensisch alles, was gerichtlichen oder kriminologischen Charakter hat. Der Begriff beschränkt sich damit nicht nur auf die Bereiche des Strafrechtes (z.B. die Rechtsmedizin und die forensische Psychiatrie), sondern umfasst jede berufliche Tätigkeit innerhalb eines jeden Gerichtsverfahrens.
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Die forensische Linguistik (eher forensische Phonetik) untersucht Sprache auf einen kriminologischen Aspekt hin, z.B. bei der Feststellung des Urhebers eines Erpres-serbriefes.
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Schauprozess
Als Schauprozesse werden im Allgemeinen öffentliche Gerichtsverfahren bezeichnet, bei den die Verurteilung des Beklagten bereits im Vorhinein feststeht. Das verbleibende Ziel ist, die Gründe der Bestrafung in die Öffentlichkeit zu bringen. Typisch werden Schauprozesse als Mittel zur Verfolgung politischer Gegner oder anderer unerwünschter Personen eingesetzt.
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Schauprozesse werden besonders häufig in diktatorischen Systemen verwendet, um missliebige Personen auszuschalten. Sie finden dann oft unter Missachtung aller rechtsstaatlicher Prinzipien statt und dienen zur Eliminierung, Entwürdigung und Zurschaustellung der Beklagten in der Öffentlichkeit. Daher werden sie oft als große Medienspektakel inszeniert und dienen der Abschreckung und Disziplinierung Andersdenkender.
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Im Wesen dieser Prozesse liegt die Aufbauschung vermeintlicher oder unwesentlicher Vergehen zu staats- oder gesellschaftszersetzenden Verbrechen. So wird z. B. Kritik an der gegenwärtigen Regierung zu Hochverrat, Spionage oder ähnlichem hochstilisiert. Die andere Variante ist die Erfindung von irgendwelchen Delikten, die die Angeklagten begangen haben sollen.